Kunde
Dieses weltweit agierende biopharmazeutische Unternehmen stellt verschreibungspflichtige Arzneimittel für verschiedene Therapiebereiche her. Das Werk, in dem die folgende Initiative umgesetzt wurde, produziert feste und injizierbare pharmazeutische Produkte.
Herausforderungen
Im Bestreben nach höchster Fertigungsqualität suchte das Management des Produktionsstandorts nach Möglichkeiten, sowohl die Anzahl der Untersuchungen als auch die Zeitspanne für deren Abschluss zu verringern. Im Werk fehlte ein standardisierter, systematischer Ansatz, um die Ursache von Produktionsabweichungen zu finden. Stattdessen setzten Ingenieure und Wissenschaftler häufig auf Versuch-und-Irrtum-Ansätze, was zu Verzögerungen bei den Untersuchungen führte und erneute Abweichungen begünstigte, da die tatsächliche Ursache nicht identifiziert und behoben wurde. Das Management war überzeugt, dass die Einführung einer formalen Methodik, die einen schnelleren Abschluss der Untersuchungen gewährleistet, sowohl die Anzahl der Untersuchungen reduzieren als auch deren Ergebnisse verbessern könnte.
Vorgehen
Nach einer gründlichen Bewertung wurde die Entscheidung getroffen, die Kepner-Tregoe-Methode einzuführen. Hierfür wurden Handlungspläne für vier zentrale Maßnahmen entwickelt:
- Bilden von Untersuchungsteams je nach Einsatzart. Um den Untersuchungsprozess zu strukturieren, wurden Teams zusammengestellt und klare Rollen sowie Verantwortlichkeiten festgelegt.
- Neudefinition von Untersuchungen anhand spezifischer Kriterien. Anstatt für alle Abweichungen den gleichen Ansatz zu wählen, identifizierten die Verantwortlichen Vorfälle mit größeren Auswirkungen und verlangten die Anwendung der KT-Methoden speziell für diese Untersuchungen.
- Einführung der KT-Methodik als Standard für Untersuchungen. Ein Trainingsprogramm machte alle Mitarbeiter mit den KT-Methoden zur Problemlösung vertraut und stärkte die Problemlösungs- und Entscheidungsfähigkeiten der Untersuchungsteams. Zwei Mitarbeiter wurden als Trainer und Moderatoren für den Kepner-Tregoe-Ansatz ausgebildet. Zudem wurden Standardarbeitsanweisungen (SOPs), die die KT-Methoden integrieren, zur Dokumentation aller Untersuchungen erstellt.
- Festlegen von Leistungszielen. Zwei konkrete Ziele steuerten die Initiative:
- Der Abschluss von 90% oder mehr der Untersuchungen in der Produktion innerhalb von 30 Tagen oder weniger
- Eine Verringerung der Anzahl der Untersuchungen um 20%
Ergebnisse
Der Projektplan zur Verbesserung des Untersuchungsverfahrens und zur Einführung der KT-Methodik wurde in weniger als sechs Monaten vollständig entwickelt und umgesetzt. Bereits ein Jahr nach der Identifizierung dieser Verbesserungspotentiale berichteten das Management und die Untersuchungsteams von neuem Vertrauen in ihre Fähigkeit, Untersuchungen schnell und präzise durchzuführen. Im Jahresvergleich ging die Zahl der Untersuchungen durch den neuen Ansatz um 33% zurück. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Dauer bis zum Abschluss um 13% gesenkt. Dank dieser Erfolge arbeiteten die Untersuchungsteams zielgerichteter und disziplinierter. Darüber hinaus wurden die systematischen KT-Ansätze auf andere Geschäftsbereiche ausgeweitet, um Anliegen effektiver zu adressieren und kritische Entscheidungen zu unterstützen.